Leuchtturm: Das Konzept des DSFZ Augsburg
Wenn man etwas mit Liebe und Leidenschaft betreibt, hat man eine unglaubliche Motivation.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich wurde im September 2018 aufmerksam auf Paradarts, als ich einen Film auf YouTube sah, bei dem ein junger, niederländischer Mann mit Behinderung (Cliff Ruiter) im Darts gegen den 5-fachen Weltmeister Raymond van Barneveld und anschließend noch gegen die #1 der Weltrangliste, Michael van Gerwen, gewann.
Und zwar nicht, wie man es so oft mitleidig unterhaltsam im Fernsehen sieht, dass die Topsportler den Mensch mit Behinderung gewinnen ließen. Oh nein. Ganz im Gegenteil: Er hat sie sauber abgezogen und mit offenem Mund stehen lassen. DAS hatte wirklich keiner erwartet. Er hatte dabei keinerlei Vorteile oder Hilfsmittel. Es war ein ganz normales Spiel, wie es zwei „gesunde“ auch gespielt hätten.
Raymond van Barneveld stand das Erstaunen noch ins Gesicht geschrieben, als er nach dem Spiel im Interview sagte: „Er verpasste das 107 finish in 12 Darts nur knapp*. Das erwartest du nicht. Das ist einfach ein hohes Niveau, das ist das Niveau der Premiere League**“.
*Das „perfekte Spiel“, was sehr selten vorkommt, ist mit 9 Darts ein Spiel zu beenden. Beendet man konstant in 12 Darts ein Spiel, wird man definitiv der beste Dartspieler der Welt und gewinnt jedes internationale Turnier, auch die WM.
**Die Premiere League ist quasi die Champions League im Darts. Nur die absolut Besten der Besten weltweit werden jedes Jahr für diese Liga selektiert.
Das Video mit Deutschen Untertiteln
Nun war mir also klar, es gibt eine Sportart in der Menschen mit Behinderung DER Weltmeister bzw. DIE Weltmeisterin der gesamten Menschheit werden können. Das Tor zur Inklusion, der Heilige Gral für behinderte Sportler sozusagen und das schloss dann auch automatisch mit ein, dass der Sport eigentlich das ideale Vehikel war, alle Menschen zusammen zu bringen. Das taugte mir schon immer voll. Der Mensch ist ein soziales Wesen sagt man immer und das trifft auf mich mega zu. Ich mag es einfach, Sachen zusammen mit anderen und vor allem für andere zu machen.
Darts als Vehikel klingt super pragmatisch, aber das ist es ganz und gar nicht. Ich liebe und betreibe diese Sportart, zudem bin ich selber schwerbehindert (Arm- und Beinlähmung links, der Arzt zog bei der Geburt am Arm und riss mir die Nerven aus dem Rückenmark) und weiß, wie sehr man Wünsche und Träume haben kann, diese aber nie erreichbar sind.
Im Darts ist alles möglich. Man sagt das über Fußball, aber im Fußball wird kein Rollifahrer jemals WM bei den „Gesunden“ spielen. Im Darts ist das möglich und es wird passieren, davon bin ich überzeugt. Im Fußball spielt keine Mädchenmannschaft (skurriles Wort, Mädchen-Mann-schaft) auf der Herren WM. Im Darts ist das möglich. Im Prinzip, solange du atmen und einen Arm teilweise bewegen kannst, ca. 20g schwere Pfeile ca. 2,37m weit werfen kannst, solange du das kannst – und das können ca. 4 Jährige Kinder schon, Menschen über 100 noch und fast alle dazwischen, solange du das kannst, kannst du Darts meistern.
Laut Guinness Buch der Rekorde ist der Älteste Aktive Dartsspieler 98 Jahre und 326 Tage alt(1). Er spielte aber auch mit 100 Jahren noch Darts(2). Ich trainiere Kinder ab 4 Jahren, meine eigene Tochter fing bereits sehr früh an, sich für Darts zu interessieren:
Der Clou kommt allerdings erst noch: Die Pfeile, die Scheibe, das sind Dinge, neutrale Sachen. Es ist völlig egal wer da am Board steht, sitzt oder wie auch immer diese Pfeile wirft. Wer das letzte Spiel ausmacht, gewinnt. Darts diskriminiert nicht. Darts ist einfach nur!
Jetzt ist ihnen sicher klar geworden, wie unfassbar geil Darts ist. Dir. Denn ab jetzt gehörst du zur Dartsfamilie, der sozialsten Gemeinschaft, die ich kenne. Unzählige, ja unzählige Dartsturniere finden jedes Jahr in Deutschland statt, bei denen alle Steck- und Startgelder zu 100% an Kinder, Tiere, soziale Einrichtungen, Krisengeplagte, sozial Schwache, kurzum an ANDERE, die mal wirklich dringend Hilfe brauchen können, gehen. Und zwar komplett. Nicht wie bei den Promis so mimimi wir machen ne fette Fress-Gala und Spenden dann n Furz an die blablabla Stiftung. Im Darts gibt jeder alles, volle Leidenschaft, volles Herz und zwar im Sport, im Spiel selber, wie auch außerhalb. Es ist eine große Familie. Und in der Familie wird sich geduzt. Ganz einfach.
So, da dir jetzt klar ist worum es hier geht, nämlich um ALLES und nicht „nur“ um eine Nischensportart, ist dir auch klar, warum ich das Dartsportförderzentrum Augsburg gegründet habe. Es musste ein Hauptsitz her, eine Homebase, ein Leuchtturm der Inklusion, des Miteinander, des Dartsports. Denn Darter brauchen Herausforderungen, um wachsen zu können und es braucht eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen wohl fühlen. Denn das bis September 2018 z.B. nur ein einziger Paradarter in Deutschland in die Öffentlichkeit getreten war (Munky), hat natürlich Gründe.
Gründe, die tief in der Gesellschaft und auch in den Köpfen der Menschen mit Behinderung verwurzelt sind. Gründe, die machen, dass wir von den 1.6mio Rollifahrern in Deutschland nur einen Bruchteil wahrnehmen. Gründe, die machen, dass Leute erstaunt raunen, wenn ich in meiner Ansprache erwähne, dass es 11 Millionen Schwerbehinderte in Deutschland gibt – jede(r) 8te.
Um die Gesellschaft von Grund auf, zumindest in meiner Nische, zu der Wärme, Kraft und „Zuversicht, dass es ein geiler Tag wird“, spendenden Wohlfühlaromaverpackung zu machen, die ich mir für uns alle wünsche, wenn wir die Haustüre öffnen und raus in diese Gesellschaft treten, habe ich den 160m² großen Dart(t)raum in der Vater-Klein-Str. 11 in 86356 Neusäß eröffnet. Ein Dartsportförderzentrum, das auf einem einzigartigen Konzept beruht: Dartspieler von Amateur bis Profi, Kinder und Jugendliche sowie Paradarter – Menschen aller Facetten, aller Schicksale – zusammen (und) voran zu bringen.
Darauf ist auch unser Logo konzipiert. Der gemeinschaftliche Kreis mit den 4 orbitierenden Kugeln, die in den Kreis einspeisen.
- Eine Kugel steht für Menschen, die oftmals Unterstützung gebrauchen können. Sei es wegen körperlichen, geistigen, finanziellen, sozialen oder sonstigen Einschränkungen und besonderen Herausforderungen.
- Die nächste Kugel steht für Dartspieler im Allgemeinen.
- Eine weitere Kugel steht für professionellen Dartsport.
- Noch eine Kugel steht für Kinder und Jugendliche – den Nachwuchs.
Diese Gruppen möchten wir einander wahrnehmen, stützen und bereichern lassen. Das kann auf vielen Wegen erfolgen, die meisten sind völlig immateriell. Denk zum Beispiel an das Kind, dass den Profi spielen sieht und ganz fasziniert ist und daraufhin selber mit dem Sport anfängt. Denk an einen Mensch mit Behinderung, der davon erfährt, dass ein Anderer, mit sogar größeren Einschränkungen, bei der Paradarts WM spielt. Denk an den Dartspieler, der 20 Jahre spielt und sieht wie ein Kind die ersten Pfeile wirft. Inspiration, Motivation, Förderung und Begleitung. Nur einige der zwischenmenschlichen Wechselwirkungen, die wir mit Hilfe von Darts erreichen.
Konzept
Im Zentrum gibt es keinen Alkoholausschank und keine Glücksspielgeräte. Kinder- und Jugendschutz wird eingehalten und diese Gruppen sind bei mir nicht nur herzlich willkommen, ich stimme mein Angebot auch gezielt auf sie ab. So machen wir Donnerstags immer Kindertraining und Freitags trainieren Jugendliche.
Genau so gibt es bei mir einzigartige Trainingsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung: Dartscheiben und vollprofessionelle Sportautomaten die auf die Körperhöhe von Rollifahrern abgestimmt sind. Donnerstag nach dem Kindertraining ist Paradarts angesagt. Das ist zeitlich natürlich so gelegt, dass die Gruppen sich begegnen. Wir möchten ja diese zwischenmenschliche Wechselwirkung. Sprich die Kinder lernen direkt Menschen mit Behinderung kennen und wachsen damit auf. Das fördert Inklusion und Normalität. Alle Fragen können direkt erklärt werden, das führt dazu dass erst gar keine Vorurteile entstehen.
Das gilt natürlich nicht nur für diese zwei Gruppen. Von Kind bis Rentner, Amateur bis Profi, Darts ist für jeden was und kennt daher viele vermeintliche „Gruppierungen“. Auch da wirken wir zu Gemeinschaft hin und weichen das Gruppendenken auf. Ich feier die Diversität der Gesellschaft und heiße alle Menschen herzlich willkommen.
Ziel ist es, eine grundlegende Inklusion und Normalisierung der Gesellschaft zu erreichen. Einschränkungen, ob sozial oder körperlich, gehören zum Leben und zu Individuen einer Gesellschaft dazu.
In Deutschland wird leider der Schein aufrecht erhalten, dem sei nicht so. Wenn es einmal etwas deutlicher wird, dass auch Menschen mit Einschränkungen unter uns Leben, dann über den „Pflegenotstand“ – wobei der zum Ziel hat, gebrechliche Ältere in Gruppen „unter sich“ in Einrichtungen wie Alten- oder Pflegeheimen zu „versorgen“ – um nicht zu sagen, aus der Gesellschaft sauber raus zu halten.
Gleiches gilt für sozial Benachteiligte, z.B. Asylbewerber, die „unter sich“ in Zentren (fest)“gehalten“ werden.
Menschen mit geistigen Einschränkungen werden in Behindertenwerkstätten ausrangiert und ausgebeutet. Teilweise schaffen sie es aber auch in die Politik. Das nur als ernstgemeinten Scherz am Rande.
Es kommt mir vor wie ein riesiges Tabu, eine enorme Fehlerziehung der gesamten Gesellschaft, die hoffentlich nicht noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammt, aber ich wüsste nicht, woher sonst.
Jedenfalls ist sie Fakt.
Ziel des Dartsportförderzentrums „Dart(t)raum“ ist eine Vermischung von allen Schichten und individuellen Erscheinungsformen der Menschen, sodass Kinder und Jugendliche von früh auf Normalität empfinden, wenn Menschen z.B. im Rollstuhl gesellschaftlich teilhaben, Menschen gleichen Geschlechts sich lieben, Menschen verschiedener Herkunft ihren Alltag neben- und miteinander gestalten. Man kann, gerade beim Darts, enorm viel voneinander lernen.
Respekt, Anerkennung, Leistung, Erfolg – alle Aspekte laufen über das Dartboard. Wer auscheckt (ein Spiel erfolgreich beendet) gewinnt – egal, wer den letzten Pfeil geworfen hat. Es ist nicht relevant, welche Erscheinungsform der Werfende hat, wieviel Geld, welches Alter oder Geschlecht, welche Überzeugung, Herkunft oder Muttersprache.
Das lernt JEDER im Dartsportförderzentrum. Man kann sich im Darts teure Pfeile kaufen – damit wirft man aber nicht besser.
Durch die Einmischung von Topspielern und Profis gewinnt das Zentrum extrem an Gewicht, inspirativem und Leuchtturm-Charakter. Alle, die dort hinkommen, wissen, dass es ein wichtiger Ort ist, in dem nicht nur Darts gespielt sondern die Gesellschaft – zumindest zu einem kleinen Teil – verändert wird.
Ja und natürlich feiern wir auch das Leben! Darum geht es doch. Sich wohlfühlen, miteinander, gegeneinander (Reibung erzeugt Wärme), Spaß, Gelassenheit, den Luxus haben keinen Luxus zu brauchen. 3 Pfeile, eine Scheibe. Komm einfach her und los geht es. Bring Hausschuhe mit. Bring dir Essen und Trinken mit. Fühl dich wohl.
Darts boomt in Deutschland und mit ihm Inklusion, Teilhabe und das Erlangen eines kollektiven Bewusstseins für jeden Mitwirkenden dieser Gesellschaft, unabhängig des Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder seiner Behinderung (frei nach Artikel 3 Grundgesetz).
Mit dem Konzept „Leuchtturm“ im Dartsportförderzentrum schaffe ich das Treibhaus für die Keimung der Normalität im Zusammenleben.
Gleichzeitig strahle ich im wahrsten Sinne des Wortes nach außen – wie ein Leuchtturm – indem ich auf meinem YouTube Kanal Videos und Live-Streams aus dem Zentrum in die Welt sende. Ich nehme alle mit und lade alle ein.
Ich arbeite in Kooperation mit der dartspielenden Bevölkerung, im Prinzip einem nicht eingetragenen, nicht Organisierten, stillen Verbund, der doch der einzige Dartverbund ist, wo alle am gleichen Strang ziehen, wo alle den gleichen Zweck verfolgen. Viele Dartspieler stehen hinter mir und zusammen bieten wir auf gemeinnütziger Basis die Perspektive, jeden Dartspieler und jede Dartspielerin über Jahre hinweg zu fördern, Jungtalente zu entdecken und die Entwicklung des Darts als Sport von Augsburg aus in Deutschland, Europa und Weltweit voran zu treiben.
Unser Angebot
Auf 160m² in 5 Räumen bieten wir ein Dartsportförderzentrum, dass es so in Europa nicht noch einmal gibt. Menschen mit Behinderungen, Kinder und Jugendliche werden oft vernachlässigt. Bei uns stehen sie komplett im Fokus.
Speziell für Kinder ab 0 Jahren bieten wir einen Spielraum mit niedriger Dartscheibe und thematisiertem Spielzeug rund um Darts. Dieser Raum schließt direkt an mein Büro und den Gang zu den Toiletten an, wodurch wir allen Bedürfnissen der Kinder optimal und schnell gerecht werden können. Diese Kinder zahlen keinen Eintritt und auf die Dartscheibe im Zimmer spielen sie kostenlos. Darts und Zubehör kann ebenfalls kostenlos geliehen und nach Lust und Laune getestet werden. Das gilt übrigens nicht nur für die Kinder 😊 Die Erziehungsberechtigten haben für diese Kleinen übrigens die Aufsichtspflicht.
Kinder ab ca. 5 Jahren interessieren sich auch gerne für unseren Raum direkt daneben, bei dem bereits Geräte und offizielle Turnierabmessungen der Erwachsenen verwendet werden. Hier herrscht ein mehr auf Darts gerichteter, seriöser Charakter (Darts sind kein Spielzeug!). Darts darf hier nur unter Aufsicht und mit Plastikspitzen gespielt werden.
Menschen ab ca. 7 Jahren und allen anderen Spielerinnen und Spielern bietet der Rest des Zentrums alles, was Dartspieler zur optimalen Entwicklung brauchen.
Da unser Konzept weitreichend sozial und nicht auf Geldgewinn ausgerichtet ist, sind wir auf unsere Patreons besonders stolz. Das sind Menschen, die auf dieser Website: https://www.patreon.com/Dartsgondel ab 2€ im Monat geben, weil sie unser Konzept erhalten und unterstützen wollen.
Das Aufzeichnen von Spielen oder Live-Streaming ist Kernkonzept. Hiermit vergrößern wir die Bekanntheit von Paradarts und erzielen Einnahmen.
Durch das neben und miteinander aller Spieler, unabhängig von persönlichen Einschränkungen, sowie die Verquickung durch sehr gute bis hin zu Profispielern, schaffen wir einen optimalen Nährboden für die sportliche, aber vielmehr auch für die soziale und Persönlichkeitsentwicklung. Man lernt mit und voneinander.
In diesem Rahmen bieten wir jeden Mittwoch einen Trainingsabend für alle ab ca. 18 Uhr. (Klein)geld mitbringen, da wir an den Profiautomaten Steckgelder sowie einen Eintrittspreis von 3€ für Erwachsene verlangen. Auch wir brauchen leider Finanzen für Wartung und Erhaltung des Inventars.
Einmal im Quartal ist ein Mentaltrainer zu Gast. Termine dazu werden bekannt gegeben. Darts findet zu 90% im Kopf und zu 10% zwischen den Ohren statt, wird oft gesagt. Leider wird die mentale Entwicklung aber oft vernachlässigt. Wir sind uns der enormen Wichtigkeit der mentalen Prozesse beim Darts bewusst und schulen gezielt. Dies hilft den Partizipanten auch außerhalb des Dartspiels.
Themen wie Geduld, Impulskontrolle, Ängste kontrollieren, unter Druck funktionieren und Ablenkungen ausblenden sind dabei genauso wichtig wie Entspannungsübungen, mentale Techniken zur Leistungssteigerung und Erfolgskontrolle.
Frei nach John Legend: „My head’s under water, but I’m breathing fine”
Lage
Der Dartraum ist sehr günstig gelegen. Bushaltestelle und Supermarkt fast vor der Türe, Bahnhof 900m und Schulzentrum knapp 1km weg. Dazu das Klinikum Augsburg 800m weg. Das Hotel Neusässer Hof 500m weit weg, dieses wird aber gerade neu aufgebaut. Es gibt im Laufabstand noch das Hotel einsmehr (Alfred-Nobel-Straße 7, 86156 Augsburg), in dem Menschen mit Behinderungen u.A. Down-Syndrom arbeiten und das B&B Hotel Augsburg-West (Werner-Heisenberg-Straße 11, 86156 Augsburg).
Ambition
Ich möchte gemeinnützig handeln und auch im Behindertendartsport Sponsorings für Spieler und Preisgelder bei Turnieren und Prämien für Paradarter anbieten. Denn oft haben gerade diese Leute schmale Finanzmittel und es gibt in dem Bereich quasi keine Preisgelder. Also fehlt nicht nur der Anreiz, sondern auch die Möglichkeit für viele, überhaupt zu Turnieren zu fahren und im Wettkampf zu spielen, um damit ihr Brot zu verdienen.
Da ich (Para)darts in Deutschland fördern und entwickeln möchte will ich eine Gruppe von Spielern, die es schaffen, (Para)darts zum Beruf zu machen. Denn so biete ich eine solide Perspektive für Kinder und Jugendliche (mit und ohne Behinderungen).
Diese „ins Leere“ laufen zu lassen wäre fahrlässig und unfair. Sie werden ja motiviert und trainieren richtig hart, so wie es z.B. im Fußball, Basketball oder auch Darts bereits der Fall ist, und dadurch kriegen wir den Nachwuchs, den wir brauchen, um (Para)darts immer weiter wachsen zu lassen. Also sollten sie auch komplett realistisch die Möglichkeit haben, dass sich dieser Aufwand in einen Beruf, bzw. in eine veritable Verdienstmöglichkeit, ummünzen lässt.
Daher strebe ich eine gGmbH, also eine gemeinnützige GmbH als Rechtsform an. Diese soll OMMOND GmbH heißen. Der Begriff stammt von einem 1-jährigen Mädchen, das eigentlich meinen Namen „Simon“ sagen wollte. Das schien mir passend. Momentan bin ich aber ein Solo-Selbstständiger. Die gGmbH-Gründung war einfach mit zu viel Startkapital verbunden und auch seit der Eröffnung habe ich durch die Corona-Jahre und meine vielen Projekte noch keine Rücklagen für die Gründung bilden können. Ich bin aber kein Mensch, der auf Privatvermögen aus ist. Also ich gebe gerne hier auch offiziell mein Versprechen, dass ich das Förderzentrum so entwickeln will, wie hier beschrieben und du mich, selbst wenn es mal super laufen sollte, nie in einem Sportwagen sehen wirst. Viel eher baue ich weitere Projekte, im Idealfall sogar Förderzentren auf.
Sponsoring
Selbstverständlich sind wir uns der großen Verantwortung bewusst, die so ein Zentrum mit sich bringt. Wir haben uns nicht nur gegen Stressoren wie Alkohol entschieden, sondern in unserem Konzept auch aktiv das Fördern mittels Sponsoring vorgesehen. So wird es keine Seltenheit sein, dass junge Talente bei uns voll zur Entfaltung kommen und wir sie dann, auf unsere Kosten, zu Turnieren in der ganzen Welt entsenden. Seit 2021 sind wir stolzer Sponsor von Martin Schindler. Ebenfalls in 2021 haben wir Marcel Gerdon, Pero Ljubić, Miro Seemann und Sven Hilling bei Events gesponsert.
Viele Kinder und Jugendliche haben wir mit Darts, Material und auch Bargeld unterstützt.
Darts als Hilfs- und Therapiekonzept
Im Darts ist Ruhe, Konzentration, Frusttoleranz, Geduld, Ehrgeiz und Respekt gefragt. All diese Aspekte sind enorm wichtig, sodass durch Dartsspielen besonders in diesen Bereichen eine Entwicklung stattfindet. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen kann diese Entwicklung in einem positiven Ausmaß begleitet werden.
Gerade bei (schweren) körperlichen Einschränkungen, Autismus, ADHS und leicht reizbaren Jugendlichen kann Darts gezielt helfen. Um diese Hilfe konkret an zu bieten, sind wir Ansprechpartner für Förderschulen in der Umgebung. Wir haben bereits sehr erfolgreich einen Wandertag für die Fritz-Felsenstein-Schule organisiert, bei dem 9 Kinder und der Lehrer begeistert unsere Darts Olympiade absolvierten.
Darüber hinaus möchten wir einen offenen Aktionstag pro Jahr anbieten, bei dem diese Schüler, in Begleitung der Lehrer, teilnehmen können um alle Aspekte des Dartsports kennen zu lernen, zu üben und bei einem gemeinsamen Turnier ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Reha-Darts
Darts verbindet Sport, Gehirntraining, Konzentrationstraining, Hand-Augen-Koordination, Spaß, Herausforderung, Sinngebung, Wettkampf, Training, Kampfgeist und Fitness. Es ist hervorragend geeignet zur Unterstützung der Rehabilitation nach Ereignissen die die Kognition oder körperliche Funktionen beeinträchtigt haben. Als offizieller Partner des Weltverbandes der Dartspieler mit Behinderung ist es unser Anliegen alle Menschen, sofern sie noch irgendwie in der Lage sind, mit einem Arm eine Wurfbewegung aus zu führen (und das ist oft noch möglich) zum Dartspielen zu animieren.
Wir können uns deshalb eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum Augsburg sehr gut vorstellen, zumal unser Zentrum barrierefrei ist. Auch Altenheime in und um Neusäß wollen wir besuchen und die Bewohner für unser Zentrum begeistern. Auf der WM hatte ich als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft einen Spieler mitgenommen, der 74 Jahre alt ist. Darts kann man bis ins hohe Alter auf sehr hohem Niveau spielen. Der Erfolgreichste Dartspieler aller Zeiten, Phil Taylor, zog sich erst mit 56 aus der Weltelite zurück. Noch heute spielt er so gut, dass er die Top 10 der Welt locker herausfordern und gegen jeden von ihnen gewinnen kann.
Was wir an Unterstützung bekommen
Ich habe mit meinem YouTube Kanal Darts Gondel, meinen vielen Projekten und Ideen, unserem Discord-Server, sowie über Treffen auf Turnieren, Ansprachen auf Events, u.A. auf der Deutschen E-Dart Meisterschaft 2018 in Kalkar, eine Basis innerhalb der Dartspieler*innen aufgebaut, die mich unterstützt. Finanziell über Einzelspenden und Aktionen, aber auch konkret über meine Idee der „Barrelroll Spende“. Barrel heißt eigentlich „Faß“ oder „Lauf“, im Darts ist es das mittlere Stück des Pfeils, das aus Metall ist und je nach Material und Hersteller beachtlichen Wert haben kann.
Da Dartspieler immer auf der Suche nach dem besten Pfeil und Zubehör für sich persönlich sind, haben fast alle Dartspieler verschiedene Barrels und Zubehör zu Hause, das sie mal probiert haben aber nicht mehr nutzen. Diese und anderes Dartsmaterial können sie mir per Post schicken:
Simon Östreicher
Dartsportförderzentrum Augsburg
Vater-Klein-Str. 11
86356 Neusäß
und ich verkaufe es z.B. im online Shop hier oder gebe ganz konkret Darts und Zubehör an Spieler*innen, die sich keine leisten können. Menschen mit Behinderung sind leider oft verarmt, da es für sie schwieriger ist, einen gut bezahlten Beruf zu finden. Aber nicht nur sie.
Ich berücksichtige im Dartzentrum immer den Mensch. Manche unterstützen das Förderzentrum und geben gerne mehr, andere kaufen hier ein weil es günstig ist und sie es sich sonst nicht leisten können. Da erstatte ich auch mal etwas oder drücke ein Auge zu. In der Hinsicht bin ich sehr froh, dass mir alle vertrauen können und ich meine Arbeit unbürokratisch machen kann. Taten sprechen für sich.
Machen sie auch als Firma mit und unterstützen sie uns. Es lohnt sich gesellschaftlich, persönlich, wirtschaftlich, sportlich und zukünftig. Denn dieses Konzept kann Weltweit übertragen und angewandt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Simon Östreicher